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Puschkin (Zarskoe Selo)

St. Petersburg Katharinenepalast

Im Mittelpunkt des weitläufigen Zarenanwesens "Zarskoje Selo" steht der feudale Katharinenpalast, errichtet im Jahre 1752 vom Haupthofarchitekten Bartolomeo Rastrelli im Auftrag der Zarin Elisabeth. Der barocke Palast liegt inmitten einer imposanten Parklandschaft, die 1768 von Katharina der Großen als einer der ersten landschaftlich gestalteten Parks Russlands in Auftrag gegeben wurde.

Der vielförmige Katharinenpark ist südlich vom Palast und um einen Großen See gelegen. Die 16 Kilometer lange Wasserstraße speist zahlreiche Kanäle, Kaskaden und künstliche Seen. Inmitten strahlenförmig angelegter Alleen, kunstvoll geschnittener Hecken und Teichen befinden sich klassizistische Statuen, Bäder, Pavillons, Galerien und weitere einzigartige Bauwerke. Ein Blickfang ist der luxuriöse Achatpavilion, ausgestattet mit Achat, Jaspis, Malachit und anderen Halbedelsteinen. Die Cameron-Galerie, genannt nach dem schottischen Architekten Charles Cameron, der dem ursprünglich barocken Anwesen klassizistische Note einflösste, ist gekrönt von einem Peristyl mit 44 ionischen Säulen und Bronzenbüsten alter Philosophen, Dichter und Herrscher. Das Thema Seefahrt findet Ihren Niederschlag in der neogotischen Admiralität und in der mit Schiffsrümpfen verzierten Tscheschme-Säule. Im Wasser des Großen Sees spiegeln sich die rosaschimmernde Kuppel und das Minarett des türkischen Bads. In dem vom Norden her anschließendem, weniger bebautem Alexanderpark findet man das Chinesische Dorf, das ebenfalls von Charles Cameron errichtet wurde und von dem Interesse des 18. Jh. für die Chinesische Kultur zeugt.

Im 19. Jh. entstand um das Zarenanwesen die gleichnamige Stadt, die als Sommerurlaubsort für die Aristokratie diente. Im örtlichen Lyzeum wurde der berühmte Dichter Alexandr Puschkin unterrichtet, nach dem die Stadt 1937 umbenannt wurde, um im Jahre 1998 ihren ursprünglichen Namen wieder zu erlangen. Am Westrand der Stadt liegt der Alexanderpalast, die Residenz des letzten russischen Zaren Nikolaus II.

Im Jahre 1752 errichtete der Haupthofarchitekt Bartolomeo Rastrelli für die Zarin Elisabeth den feudalen Zarenpalast in Zarskoje Selo. Zu Ehren Katharina I, der Mutter von Zarin Elisabeth, wurde der Palast Katharinenpalast genannt. Der Vorliebe Elisabeths für das üppige Barockstill gebührend wurde das Bauwerk mit prachtvoll wogenden Formen und Strukturen und mit viel Detailreichtum, der sich in verspielten Verziehrungen und dekorativen Oberflächenelementen manifestiert, gestaltet. Die wunderschöne Barockfassade, geschmückt von einer Vielzahl von Atlanten, Säulen, Pfeilern und dekorativen Fensterrahmen, ist ein Paradebeispiel für den damals am Hof vorherrschenden Architekturstill. Auch der Große Saal mit mächtigen Spiegeln, vergoldeten Schnitzereien und mit dem riesigen Deckengemälde "Der Triumph Russlands" von Guiseppe Valeriani, zeugt von der schaffenden Hand des Baumeisters der barocken Kunst. Wenige Jahre später beauftragte Katharina die Große, die Klassizismus bevorzugte, den schottischen Architekten Charles Cameron mit der Umgestaltung des Palastes. Das Grüne Speisezimmer bekundet mit seinen ausgeglichenen Konturen und zurückhaltenden Verzierungen, wie die herrlichen Stuckbasreliefs von Iwan Martos, den maßvollen klassizistischen Stil. Seit der Eröffnung des Bernsteinzimmers im Jahre 2003, stellt dieser legendäre Raum den Mittelpunkt der touristischen Besichtigungsprogramme im Katharinenpalast.